Jules Verne Trophy 2004


"Geronimo" Mut zum Risiko


Es habe Mut gekostet, so der Skipper des Megatris "Geronimo", rund 80 Grad vom Sollkurs abzuweichen, um ein Wettersystem auszutricksen. Auf der Breite von Madeira hat "Geronimo" einen radikalen Haken nach Westen geschlagen. Grund für diese radikale Taktik war ein Tiefdruckgebiet, welches langsamer zog als vorausberechnet. Das Wetterteam wies de Kersauson an, erheblich vom Kurs abzuweichen und auf das Tief zuzusegeln.

Das Risiko wurde belohnt, Geronimo schaffte gestern noch ein Etmal von 370 Meilen - viel mehr, als sich die Crew vom gestrigen Tag versprochen hatte. Bis heute Mittag kam es denn noch besser für die französische Crew - mit stetigen Passatwinden verwöhnt gelang ihnen ein Tagesetmal von 540 Meilen. Mittlerweile liegt "Geronimo" nur noch einen Wimpernschlag hinter der Zeit von Bruno Peyron aus dem Jahr 2002 zurück.

Etwas weiter im Süden, in der Nähe der Kapverdischen Inseln, strebt der Kat "Cheyenne" dem Äquator entgegen. Zwar hat die multinationale Crew unter Skipper Steve Fossett längst den Nordostpassat erreicht, dennoch liegt der große Kat über 500 Seemeilen weit hinter der virtuellen Position von Bruno Peyron von 2002 zurück. "Die Crew ist fleißig mit Segelwechseln beschäftigt", berichtet Wachführer Dave Scully. "Der große Gennaker ging rauf, runter, rauf und runter, weil der Wind an der Obergrenze dessen Einsatzbereiches pendelte."


Während "Geronimo" und Cheyenne" bestrebt sind, sich den Jules Verne Rekord zu sichern, kann es Bruno Peyron in La Trinite kaum erwarten, mit seiner brandneuen "Orange 2" seinen eignen Rekord zu brechen. Peyron wartet nur noch darauf, daß sich ein Wetterfenster bildet, welches eine schnelle Passage zum Äquator sichert. Innerhalb der nächsten 14 Tage wird sich Bruno Peyron sicherlich auch auf den Weg machen.

Gestern nachmittag legte auf den kanarischen Inseln der schnelle Motortri "Ocean Alchemist" ab, um den Segler de Kersauson irgendwo bei den Inseln abzufangen, zu fotografieren und zu filmen. Bei professionellen Offshore-Projekten ist dies schon ein übliches Verfahren. Schließlich sind die Kanaren das einzige Land im Ozean, das in etwa auf den Routen der Riesenmultis und Extrem-Speedstern liegt und das von Europa aus mit vertretbarem Aufwand erreichbar ist.


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1. Steve Fossetts neuer Versuch die Jules Verne Trophy zu holen
2. Steve Fossett segelt seinen Mega-Kat zur Startlinie
3. Nach zweieinhalb Tagen in Portugal
4. "Geronimo" virtuell vor "Cheyenne"
5. "Geronimo" Mut zum Risiko
6. Aus für "Geronimo"
7. Orange2 startet Rekordversuch
8. Orange 2 gestartet - Cheyenne in Schwierigkeiten
9. Technische Probleme zwingen Orange 2 zur Umkehr
10. Three boats down?
11. Cheyenne wieder im Rennen
12. Die Zweite - Peyron und Kersausson starten
13. Orange 2 und Geronimo wieder schnell dabei
14. Der getrennte Dreikampf
15. Orange 2 gibt auf
16. Cheyenne rast durch den Pazifik
17. Geromino und Cheyenne auf Rekordkurs
18. Trouble im Southern Ocean
19. Fossett rundet Kap Hoorn
20. Flaute stoppt Fossett Express
21. Fossett oder Kersauson - wer ist schneller?
22. Geronimo in der Hölle des Southern Oceans
23. Steve Fossett - in 58 Tagen um die Welt
24. Bittersüsser Erfolg für "Geronimo"

   

 
 
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