Wie
bei vielen High-Tech Produkten ist die Angst vor dem
Neuen zunächst groß, so auch bei Carbon Masten.
Die Argumente - zu fragil -zu unzuverlässig. Wenn
man aber genau hinsieht, entdeckt man welches unglaubliches
Potenzial in diesem Material für den Mastbau steckt.
Kaum eines der neuen Maxi Racer Projekte wie "Alfa
Romeo" oder "Mari Cha 4" oder die Mega
Yachten wie "Mirabella" wären mit Aluminium
Masten zu realsieren gewesen. Das Gewicht der Aluminummasten
ist einfach zu hoch und ihre Festigkeit ist in diesen
Größenordnungen ein Problem.
Der große Vorteil der Carbon Riggs ist, dass die
Designer sie ohne weiteres überdimensionieren können
ohne die Performance der Yachten negativ zu beeinflußen.
Ein weiterer Pluspunkt von Carbon Riggs ist, dass man
sie ohne großen Aufwand an hoch beanspruchten
Stellen verstärken kann. Dies ist bei Aluminium
Riggs nur mit großen Aufwand möglich. Reckmann
Mast hatte Mitte der 80er Jahre gefräste Aluminiummasten
für einige Regattayachten auf dem Markt gebracht.
Hierfür wurde ein überdimensioniertes Aluminiumprofil
genommen und an den weinger beanspruchten Stellen abgefräßt.
Für die damalige Zeit war diese Methode das Optimum,
aber verglichen mit den Möglichkeiten die ein Carbon
Mast bietet, lag diese Methode Generationen zurück.
Der schlechte Ruf von
Carbon Masten rührt vor allem von den Traditionalisten
im Segelsport, die jede Neuerung als einen Angriff auf
den Sport sehen und dann allzugerne auf spektakuläre
Mastbrüche beim Americas Cup oder anderen Regatten
verweisen. Was hier allerdings verschwiegen wird, ist
die Tatsache, dass beim Americas Cup zum Beispiel immer
am Materiallimit agiert wird und somit die Wahrscheinlichkeit
eines Mastbruches oder ähnlichem durchaus gegeben
ist. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass
Carbon das Material der Zukunft ist, auch für den
Bau von Masten für Fahrten-Yachten.