Einhand um die Welt - Joyon fast am Ziel
Francis
Joyon wird aller Voraussicht nach den bisherigen Rekord für
die schnellste Einhandweltumrundung von Michel Desjoyeaux (93 Tage,
3 Stunden, 57 Minuten, 32 Sekunden) brechen.
Weniger als 600 Seemeilen trennen den 47-jährigen Francis Joyon
noch von der Ziellinie zwischen Ushant/Frankreich und Lizard Point/Großbritannien.
Bei seinem letzten Positionsreport erklärte Joyon dann auch
zuversichtlich "Ich werde es locker bis Dienstagmorgen schaffen".
Immer vorausgesetzt natürlich, er und sein 90 Fuß langer
Trimaran "Idec" erleiden nicht auf den letzten Metern
Bruch. Nicht ganz unbedenklich - seit rund einer Woche segelt Joyon
mit einem kleinen Loch im Backbord-Schwimmer. Nach der letzten Halse
gestern ist dieser nun wieder ins Wasser eintaucht und hat laut
Joyon inzwischen rund 400 Liter aufgenommen.
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In den nächsten 24 Stunden wird Joyon 35 bis 40 Knoten Wind
bekommen. "Alles, was ich tun muss, ist, mich mit ihm treiben
zu lassen". Was wohl manchem Segler einen Schauer über
den Rücken laufen lassen würde, nimmt Joyon recht gelassen.
Respekt hat der Franzose jedoch vor Containerschiffen und deren
Fracht, die leider allzu häufig - ob gewollt oder ungewollt
- ins Meer fällt.
"Container, die in schwerem Wetter von den Schiffen gespült
werden, stellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr für
Segler dar. Und die Ignoranz der Schiffsführungen bezüglich
der Sicherheit auf diesen vielbefahrenen Schiffahrtswegen ist unglaublich.
Diese Typen fahren unter Autopilot, und selbst wenn ihnen jemand
begegnet, scheinen sie nicht in der Lage zu sein, ihr Schiff adäquat
zu steuern. So ist es selbst bei Tag nicht möglich, entspannt
zu segeln."
Ein Umstand, der Joyon veranlasst, zumindest in der Nacht das Tempo
deutlich zu drosseln. Sehr vernünftig, denn, den alten Rekord
wird er, wenn er ohne Havarie durchkommt, um fast 20 Tage unterbieten.
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