Round Robin 2 Tag 4: Flaute-Fehler-Frustrationen
Der heutige Tag war einer dieser Tage die alle am liebsten so
schnell wie möglich vergessen wollen, vor allem das Race Comittee.
Starke Schauerböen heute morgen verursachten eine Startverschiebung
von zwei Stunden. Als die Schauerböen durch waren, war leider
auch der Wind weg. Was blieb war sehr leichter Wind mit bis zu 70
Grad Winddrehern
Einige Teams wie One World und Victory Challenge konnten sich glücklich
schätzen das sie ihre Rennen nicht verloren, da ihre Kontrahenten
das Zeitlimit verpaßten.
GBR Challenge hatte da weniger Glück, da Alinghi das Timelimit
gerade eben einhielt, in einem Rennen welches eigentlich keines
war, denn die Kreuz war keine Kreuz sondern ein Fetch (Hoch am Wind
mit leicht gefierten Schoten) und der Vormwinder war ein Reach.
Die Engländer legten zu recht Protest gegen dieses Rennen ein.
Das verrückteste Match war das abgebrochene Rennen zwischen
One World und Stars & Stripes. Nach zahlreichen Bahnänderungen
mußten beide zur Leetonne kreuzen.
Der 6. Flight wurde glücklicher Weise komplett verschoben.
Prada Luna Rossa (ITA 74) schlägt Mascalzone Latino (ITA
72) mit 1:42 min
Eine verpatzte Halse kurz vor dem Ziel kostete Mascalzone dieses
Rennen. Das zweite italienische Derby war von Anfang an ein sehr
enges und sehr spannendes Rennen. Paolo Cian am Steuer von Mascalzone
entschied sich am Anfang des Prestart für einen Dial-Down.
Die folgende push and shove Verfolgung ging ausgeglichen aus. Beide
Boote starten weit auseinander. Mascalzone erwischte am Comittee
Boat den besseren Start. Durch einen starken Rechtsdreher begünstigt
rundete Mascalzone die Luvtonne 32 Sekunden vor Prada. Vormwind
baute Mascalzone den Vorsprung bis auf 58 Sekunden aus. Auf der
zweiten Kreuz überließen sie Prada leider die linke Seite,
ein schwerer Fehler, denn Prada bekam einen starken Linksdreher
und reduzierte Mascalzones Vorsprung auf nur noch 6 Sekunden. Vormwind
baute Mascalzone ihren Vorsprung wieder weiter aus. Eine Sensation
lag in der Luft. Leider wickelte sich der Gennacker der Neapolitaner
bei einer Halse kurz vor dem Ziel um das Vorstag, der Fehler konnte
nicht schnell genug behoben werden, so daß Prada vorbeiziehen
konnte.
Orm (SWE 73) gegen Oracle BMW (USA 76) abgebrochen
Peter Holmberg am Steuer von Oracle war von Anfang an der Aggressor
in diesem Match. Er dominierte den gesamten Vorstart und zwang die
Schweden zu einem Frühstart. Den Schweden gelang es trotzdem
an den Amerikaner dranzubleiben. Als der Wind sich mehr oder weniger
verabschiedete rettete sich Oracle noch in einen Windstrich und
baute ihren Vorsprung massiv aus. Das Rennen gegen die Uhr verlor
Oracle allerding deutlich. Das Rennen wurde wegen Überschreitung
des Time-Limits abgebrochen.
One World (USA 67) gegen Stars & Stripes (USA 66) abgebrochen
Wohl das verückteste Match des Louis Vuitton Cups bis jetzt.
Das Rennen wurde wenige hundert Meter vor dem Ziel wegen Überschreitung
des Time-Limits abgebrochen. Bis zu diesem Zeitpunkt wechselte die
Führung des öfteren je nachdem wer auf der richtigen Seite
der stetigen 70 Grad Winddreher war. Mehr oder weniger Windlotto
auf dem Hauraki Gulf. Als die Wettfahrtleitung versuchte den Kurs
wieder der Windrichtung anzupassen, legten sie die neue Leemarke
leider genau über einer Untiefe aus. Sie bemerkte den Fehler
umgehend und positionierte ein Juryboot als neue Leemarke. Leider
mußte One World nun Kreuzen um die neue Leemarke zu erreichen,
die zurückliegende Stars & Stripes mußte die Schoten
nur dicht nehmen und konnte zur Marke reachen und ungehend die sichere
Führung übernehmen. Glücklicher Weise wurde das Rennen
abgebrochen, denn den Protest von One World dürftes es ohnehin
nicht überstanden haben.
Alinghi (SUI 64) schlägt Wight Lightning
(GBR 70) mit 7:45 min
Einem spannenden Prestart folgte ein Split-Start, mit den Engländern
an der Leebegrenzung der Linie und Alinghi am Comittee Boat. Eine
Entscheidung die sich für Russel Coutts auszahlte. Eine Schauerbö
zog kurz nach dem Start über den Kurs. Mit ihr drehte der Wind
so stark nach rechts das beide Boote die Luvtonne anliegen konnten.
Alinghi wurde durch den Dreher massiv bevorteilt und führte
an der Luvtonne mit 1:42 Minute. Was folgte war ein Reach statt
eines Vormwindganges, und ein Fetch statt einer Kreuz und das alles
bei sterbenden Wind. Alinghis Vorsprung von über sieben Minuten
im Ziel zeigt das es sich hier eigentlich nicht um ein Rennen handelte.
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