Mastbruch - Drama für Team NewZealand
Nach einer über einwöchigen Pause ging es heute endlich
weiter. Bei brillianten Segelbedingungen um 18 Knoten Wind freuten
sich beide Teams endlich wieder segeln zu können. Gespannt
war man vor allem auf das Debüt von Bertrand Pacé als
Taktiker für Team NewZealand. Auch die Frage, ob Team NewZealand
nun endlich Alinghi etwas entgegenzusetzten hätte, beschäftigte
ganz Neuseeland.
Am Start merkte man sofort, daß Bertrand Pacé seinen
Job sehr agressiv anging und Alinghi sofort unter Druck setzte.
Alinghi konnte sich jedoch den Angriffen der Neuseeländer erwehren.
Schon auf der ersten Kreuz zeichnete sich ab, daß Alinghi
bei den heutigen Bedingungen schneller war. Auf der zweiten Kreuz
bei stark auffrischenden Winden denn das Desaster - Mastbruch auf
Team NewZealand.
Alinghi (SUI-64) beat Team New Zealand (NZL-82) – Delta: -:---
TNZ retiered
Alinghi leads Team New Zealand in the best-of-nine series, 4 – 0.
Team NewZealand kam mit Wegerecht in die Startbox und übernahm
sofort die Initiative. Dean Barker heftete sich agressiv an das
Heck von Alinghi. Es war klar, daß Bertrand Pacé die
rechte Seite der Startlinie für sich haben wollte. Alinghi
konnte Team NewZealand erst in der Flotte der Zuschauerboote abschütteln.
Auf dem Weg zurück zur Starline war klar, daß Team Newzealand
die rechte Seite der Startlinie für sich gewonnen hatte. Russel
Coutts legte knapp in Lee von Team NewZealand einen Traumstart hin.
Team NewZealand startete direkt am Committee Boat knapp hinter Alinghi,
allerdings mit mehr Speed.
Wie schon erwartet, wurde das heutige Rennen ein reines Speedrennen.
Team NewZealand sah am Anfang der Kreuz noch recht gut aus. Nach
ungefähr fünf Minuten begann Alinghi langsam Team NewZealand
unter herauszufahren. Dean Barker reagierte umgehend und fuhr nach
rechts, auf einen Rechtsdreher hoffend. Der Wind blieb jedoch stabil
und Alinghi konnte durch besseren Speed ihren Vorsprung auf 1.5
Bootslängen ausbauen. Kurz vor der Luvtonne griff Team Newzealand
noch einmal über links an und verkürzte den Vorsprung
Alinghis auf eine halbe Bootslänge. Der Vorsprung Alinghis
an der Tonne betrug lediglich acht Sekunden. Noch war alles Drin
für die Neuseeländer.
Doch dann kam der erste Schock für Team NewZealand. NZL-82
war eindeutig langsamer auf dem Vormwindgang bei den heutigen Bedingungen
mit viel Wind und hohen Wellen. An der Leetonne betrug der Vorsprung
von Alinghi schon 17 Sekunden.
Was jetzt folgte bricht jeden Neuseeländer das Herz. Anfang
der zweiten Kreuz zieht eine Schauerbö über den Parcour,
der Wind nimmt bis auf 22 Knoten zu, und das Problem, welches NZL-82
schon am ersten Tag des Americas Cups heimsuchte, ist wieder da
- das Boot läuft voll Wasser. Durch mehrere Tonnen Wasser im
Boot kommt es zu sehr hohen Belastungen in Rigg ( Mast, Großbaum
etc..) . Erst löst sich eine Segellatte aus den Großsegel,
hierdurch wird der Druck auf den Mast noch weiter erhöht. da
das Großsegelprofil sehr viel tiefer wurde. Kurze Zeit später
wird die Belastung zu groß - der Mast bricht völlig überraschend
oberhalb der ersten Saling. Nach bisher unbestätigten Informationen
brach ein Oberwand ( D1 ) an der zweiten Saling. Mit dem Mastbruch
sind die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Verteidigung des Americas
Cups für Team NewZealand in weite Ferne gerückt.
Nach dem Desaster auf Team NewZealand segelte Alinghi den Kurs alleine
ab, um dieses Rennen einzufahren. Dem neuseeländischen Braintrust
auf Alinghi war jedoch anzusehen, daß sie sich nicht über
diesen Sieg freuten. Zu groß war das Mitgefühl mit ihren
neuseeländischen Freunden auf NZL-82.
Alinghi ist jetzt nur noch einen Sieg davon entfernt den Americas
Cup zum ersten in der Geschichte mal nach Europa zu holen.
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